Der Gänsesäger - ein tierischer Wintergast aus dem hohen Norden

Auch bei den aktuellen Temperaturen ist ihm noch warm genug, um hier in Ruhe den Winter zu verbringen.

Gänsesäger auf einem See. Foto: ÖNSA/D. Burchardt
Gänsesäger auf einem See. Foto: ÖNSA/D. Burchardt

27. Dezember 2022,

Braunschweig/Helmstedt/Peine/ Salzgitter/Wolfenbüttel/Wolfsburg

- Der Winter beschert uns regelmäßig Zugvögel aus dem hohen Norden, denen unsere Witterungsverhältnisse bereits mild genug sind. Darunter befinden sich viele Wasservögel und der Gänsesäger ist sicherlich einer der Auffälligsten.

 

Der Gänsesäger ist ein großer Entenvogel mit einem hakenförmigen, gezahnten Schnabel, dem er seinen Namen verdankt. Die Körperlänge bis 66 cm reicht tatsächlich an jene von einigen Gänsearten heran, er ist aber sichtbar schlanker. Die Männchen fallen von weitem durch ihr schwarz-weißes Gefieder und den dunkelroten Schnabel auf. Weibliche Gänsesäger hingegen besitzen ein überwiegend graues Gefieder, am Kopf sind sie rötlich-braun und tragen markante struppige Schopffedern. Auf ihrem Speiseplan stehen Fische bis etwa 10 cm Länge. Gerne gesellen sie sich zu Artgenossen.

 

Etwas eher Ungewöhnliches zeichnet den Gänsesäger aus, weiß Dennis Burchardt, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Ökologischen NABU-Station Aller/Oker (ÖNSA): „Trotz seiner Größe brütet der Gänsesäger bevorzugt in Baumhöhlen. In Deutschland liegen seine größten Brutvorkommen an der Ostsee und im Voralpenraum. Bei uns in Südostniedersachsen tritt er nur als Wintergast auf.“ Hierbei handelt es sich hauptsächlich um Brutvögel aus Nordskandinavien und Russland. Vor allem in den Monaten November bis März sind Gänsesäger auf größeren Still- und Fließgewässern zu finden, sogar in städtischen Parks und auf Freizeitseen. „In unseren lokalen FFH- und Vogelschutzgebieten befinden sich gute Rastbedingungen zum Beispiel am Ilkerbruchsee, den Lengeder Teichen oder auf Aller, Oker und Innerste.“ verrät Burchardt. Der aktive Schutz dieser auch für viele anderen Vogelarten wichtigen Gebiete spielt eine wesentliche Rolle im Artenschutz.

 

Gefahr für diesen Rastvogel besteht vor allem in Form von Störungen durch Freizeitaktivitäten wie Wassersport und Fischerei. „Solche Beunruhigungen erzwingen ein häufiges Auffliegen und somit unnötige Energieverluste.“ berichtet Burchardt weiter.

 

 

Bei Winterspaziergängen lohnt es sich Ausschau nach diesen interessanten Wintergästen zu halten.

Weiblicher Gänsesäger. Foto: ÖNSA/D. Burchardt.
Weiblicher Gänsesäger. Foto: ÖNSA/D. Burchardt.