Vertigo angustior

Die Schmale Windelschnecke

Bestimmt haben Sie sie schon einmal gesehen; zumindest als Zeichnung: Als Wappentier ziert die Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) unserer Logo.

Dabei ist die Schmale Windelschnecke ein echter Winzling: Ihr rötlichbraunes Gehäuse ist gerademal etwa 1,8 mm groß. Im Gegensatz zu den meisten anderen heimischen Schneckenarten ist ihr Gehäuse linksgewunden. Hierdurch lässt sie sich gut von den meisten anderen Windelschneckenarten unterscheiden.

 

Die Schnecke bevorzugt es feucht; sie lebt in feucht-nassen Wiesen, sumpfigen und moorigen Gebieten, in der Nähe zu Gewässern. Dabei ist eine gleichmäßige Feuchtigkeit ohne vollständige Austrocknung oder dauerhafte Überstauung wichtig. Weitere Vorkommen sind aber auch aus Dünengebieten und Steilküsten bekannt, wo sie in Moos und feuchter Vegetation lebt. Und sogar alte Kopfweiden werden bewohnt.

V. angustior ernährt sich vornehmlich von Detritus (abgestorbenes, organisches Material) und möglicherweise auch von den auf abgestorbenen Pflanzenteilen wachsenden Biofilmen. Noch viele Aspekte der Lebensweise dieses Winzlings sind unbekannt.

 

Die Schmale Windelschnecke gehört zu den wenigen über die FFH-Richtlinie EU-weit geschützten Schneckenarten und kommt im Betreuungsgebiet der ÖNSA vor, beispielsweise in den FFH-Gebieten Lutterlandbruch und Rieseberger Moor. Ihre Populationen sind zu schützen und ihre Lebensräume zu erhalten.

Dennoch wird die Schmale Windelschnecke auf der Roten Liste Deutschlands als „gefährdet“ geführt. Hauptgefährdungsursache ist die Zerstörung ihrer Lebensräume.

Ihre Lebensräume und Populationen zu erhalten ist uns ein Anliegen.

 

Die kleine Schnecke erreicht schätzungsweise ein Alter von etwa 2 Jahren.

Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior). © Foto: Vollrath Wiese/Haus der Natur - Cismar
Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior). © Foto: Vollrath Wiese/Haus der Natur - Cismar