Ausbleibender Regen gefährdet Amphibienpopulationen

Der ausbleibende Niederschlag in diesem Frühjahr gefährdet landesweit Amphibienpopulationen. Die Freiwilligen Feuerwehren Groß Flöthe und Börßum sprangen nun kurzfristig ein, um Laichgewässer vor dem Austrocknen zu bewahren.

20. Mai, Wolfenbüttel – Die rekordverdächtig niedrigen Niederschlagsmengen der letzten Monate stellen derzeit ein massives Problem für unsere heimischen Amphibien dar, da Laichgewässer in großer Zahl austrocknen. So auch auf einer Fläche am Rande des Oderwaldes bei Groß Flöthe, auf der neben Erdkröte, Teich- und Bergmolch auch seltene und streng geschützte Arten wie die Wechselkröte und der Kammmolch vorkommen. Die Wechselkröte ist als seltenste Amphibienart Niedersachsens akut vom Aussterben bedroht. Sie ist nur in wenigen Gebieten in den Landkreisen Wolfenbüttel und Helmstedt zu finden – die Bedeutung dieser Flächen ist daher umso höher.

 

Durch den ausbleibenden Regen und den stark sinkenden Wasserstand drohten in den letzten Wochen zahlreiche Amphibienlarven zu vertrocknen. Die Untere Naturschutzbehörde Wolfenbüttel bat daraufhin die Samtgemeinde Oderwald sowie die Freiwilligen Feuerwehren Groß Flöthe und Börßum um Unterstützung. Diese traten umgehend in Aktion und lieferten mit mehreren Löschfahrzeugen und zehn Kamerad*innen viele tausend Liter Wasser in die Laichgewässer – eine lebensrettende Maßnahme für zahllose kleine Kaulquappen. Die Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. als Flächeneigentümerin ermöglichte durch ihre schnelle Kooperation die Erste-Hilfe-Maßnahme.

 

Durch die Maßnahme wurde wichtige Zeit gewonnen, um andere Lösungen für den Amphibiennachwuchs zu finden, da weiterhin keine ausreichenden Niederschläge zu erwarten sind. So siedelten Mitarbeitende der Ökologischen NABU-Station Aller/Oker (ÖNSA) und der Unteren Naturschutzbehörde gemeinsam mit tatkräftigen Ehrenamtlichen des NABU Wolfenbüttel e.V. in den letzten Tagen zahlreiche Kaulquappen aus den austrocknungsgefährdeten Gewässern in geeignetere Gebiete im Umland um.

 

Die Situation für unsere heimischen Amphibien bleibt aber auch weiterhin in vielen Gebieten kritisch.